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Interview

Ergotherapie ist vielseitig und so unterschiedlich wie die Bedürfnisse der Klienten sind, sind auch die Unterstützungen. Ursula Beyeler bildete sich fortlaufend weiter, um auf ein möglichst umfassendes Angebot zurückgreifen zu können. Warum ist sie seit fast dreissig Jahren im Beruf und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Ergotherapie und Logopädie?

Du hast deine Ausbildung zur Ergotherapeutin abgeschlossen und seither bist du dem Beruf treu geblieben. Was gefällt dir besonders gut an deinem Beruf?

Es macht mir einfach enorm viel Spass und ich bin immer noch begeistert von meinem Beruf. Spielerisch stossen wir mit den Kindern Entwicklungsprozesse an. Bei Erwachsenen kann durch die Hilfe zur  Selbstregulation eine neue Sicht auf die Dinge stattfinden. Mein Alltag ist so vielseitig.

Du hast dich in verschiedenen Bereichen weitergebildet. Etwa in Somatic Experiencing. Was ist das und was hilft es in deiner Arbeit als Ergotherapeutin?

Somatic Experiencing ist eine Traumatherapie. Sie definiert jedoch in erster Linie nicht das Ereignis, sondern wie die körperliche Reaktion auf das Ereignis ist. Aufgrund eines Autounfalls, den ich 2012 hatte, lernte ich diese Therapieform kennen. Der körperorientierte Ansatz zur Lösung des Traumas hat mir persönlich geholfen. Traumas gehören zum Leben dazu, auch zu den Leben meiner Klienten.


Eltern erhalten manchmal im Kindergarten oder der Schulzeit die Empfehlung, Kinder mit Ergotherapie oder Logopädie zu unterstützen. Was ist eigentlich der Unterschied?

Logopädie ist eine Sprachtherapie, da geht es um die Sprache. In der Arbeit der Logopäden steht die Sprachentwicklung im Fokus. In der Ergotherapie geht es um die Bewegung. Wie bewegt sich ein Kind?Wie kann ich das Umfeld so anpassen, dass es sich vielseitiger bewegen muss und es neue Bewegungsmuster lernen muss? Ebenso beim Handeln. Wir kreieren Möglichkeiten, damit das Kind gezwungen ist, seine nächsten Entwicklungsschritte anzugehen. In der Praxis sieht Ergotherapie und Logopädie manchmal sehr ähnlich aus. Logopäden kitzeln jedoch immer die Sprache heraus, Ergotherapeuten die Motorik, Planung, Umsetzung und Zielerreichung von Handlungen.

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